Jürgen Suhr

1962 in Tübingen geboren

1982 – 84 Schreinerlehre

1986 – 95 Studium der Architektur in Stuttgart

ab 1996  selbstständiger Schreiner, Tübingen

 

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Ich habe schon immer gerne Dinge mit meinen Händen geschaffen, Neues kreiert. Über meinen Beruf mit Holz hinaus habe ich vor ein paar Jahren begonnen, mich, anfangs noch mit einer einfachen Digitalkamera, in die Natur zu schlagen und dort herum zu forschen. Dabei interessiert mich besonders das, woran viele Menschen vielleicht einfach vorübergehen. Liegen gebliebenes, ausrangiertes, überwuchertes, rostiges, abblätterndes, verfallenes, entsorgtes, vergessenes oder schlichtweg Dinge, die zu klein sind, um direkt ins Auge zu fallen. Man muss darunter kriechen, hinein kraxeln, hindurch schauen, die Augen zusammen kneifen, stundenlang im Kalten sitzen oder auch mal nass und dreckig werden. Wie ein Kind. Erst dann kommt man dorthin, wo man ungestörten Wachstum und Zerfall in Stadt und Natur findet, den die Menschen sonst so gerne bekämpfen. Ich gehe gerne dorthin, wo man die Zeit riechen kann.

So verbringe ich viele meiner Wochenenden mit Kamerarucksack auf Entdeckungstour, experimentiere mit den Ergebnissen in meiner heimischen Dunkelkammer, oder bearbeite sie mit anderen experimentellen Verfahren, wie Cyanotypie / Eisenblaudruck oder Intagliotypie / Polymerdruck. Meine Fundstücke nehme ich oft mit, und habe so nun angefangen, auch mit Objekten zu arbeiten. „Wandgemälde“ aus Espenrinden, Akazien-Stelen, Baumpilz-Skulpturen. Mal sehen, was ich noch so finde.

Jedes Jahr im Dezember beteilige ich mich seither mit einer Werkschau im Rahmen des „Tages der offenen Ateliers“ im Französischen Viertel in Tübingen. Auch weitere Ausstellungen in Deutschland und der Schweiz laufen in unregelmäßigen Abständen. Aktuelle Informationen dazu finden Sie immer auf meiner Startseite.